Mikroschadstoffe werden künftig durch eine Behandlung mit Ozon unschädlich gemacht.
Als Kurort ist das Abwasser Warburgs erhöht mit Spurenstoffen, wie Arzneimittelrückständen, belastet, die während der biologischen Reinigung auf der Kläranlage nur begrenzt abgebaut werden können. Nun erhielt die Kläranlage Warburg eine vierte Reinigungsstufe.
Mithilfe von Ozon werden Spurenstoffe wie Arzneimittelreste, Röntgenkontrastmittel sowie Reste von Pestiziden und Herbiziden aus dem Abwasser herausgefiltert. Das Ozon für die Anlage wird vor Ort aus Sauerstoff gewonnen. Die Moleküle der Schadstoffe werden dabei in unschädliche Bestandteile zerlegt, die biologisch abbaubar sind. Die Zuführung des Ozons erfolgt kontrolliert in sechs Metern Tiefe im Anschluss an die Nachklärung. Die Ableitungen der Warburger Kläranlage fließen in die Diemel. Die Gewässerqualität der Diemel und aller nachfolgenden Gewässer wird so zukünftig verbessert.
Auftraggeber:
KUW - Kommunalunternehmen der Stadt Warburg
Projektrealisation:
2014 - 2016
Leistungsphasen:
LP 2 - 9
Technische Ausrüstung
Leistungsumfang:
- Planung, Ausschreibung und Objektüberwachung der gesamten E-MSR-Technik
- Übergeordnete SPS-Steuerung Typ S7 mit Bedienpanel
- Einbindung in Leittechnik
- Einbindung der anlagennahen Schaltanlagen sowie der neuen Messtechnik (Durchflussmessungen, DOC etc.)
- Teilanlagenspezifische Energieverbrauchs-Erfassung
- Erweiterung des LWL-Rings der Kläranlage
- Not-Aus-Konzept
- Blitzschutz und Erdung inklusive Einbindung in die anlagenweite Vermaschung und Fundamenterdung
- Erweiterung Kabelleerrohrtrasse
Technische Informationen:
- Zentralkläranlage Warburg: 70 000 EW
- Zweistraßige Ozonierungsanlage ca. 3 300 g O3/h (ges.); Eintrag über Diffusor
- Anlagengröße (gesamt) ca. 17 x 10 x 7 m
- Nachgeschaltete Restozonvernichter sowie Raumluftüberwachung
- Erzeugung Ozon mittels Flüssig-Sauerstoff
- Steuerung über DOC-Onlinemessung und Zulaufmenge
- Ozonierung über Bypass umfahrbar
- Ethernet-basierte Netzwerkinfrastruktur