Der Abwasserkanal Emscher von Dortmund bis Dinslaken wird zukünftig sämtliche klärpflichtigen Abflüsse aus dem Einzugsgebiet der Emscher unterhalb der Kläranlage Dortmund-Deusen ableiten. Die Gesamtlänge beträgt rund 51 km. Innerhalb des Gesamtsystems wird ein Teil des Abwassers in der Kläranlage Bottrop gereinigt.
Der Abwasserkanal Emscher (AKE) endet am Klärwerk Emschermündung (KLEM) in Dinslaken. Dieses wird derzeit noch als Flusskläranlage zur Reinigung der abwasserführenden Emscher betrieben. Nach Umbau wird es später ausschließlich mit Abwasser aus dem Abwasserkanal Emscher beschickt. Am Standort Oberhausen wird das klärpflichtige Wasser oberflächennah gehoben und im Bereich des Holtener Feldes, in Rechteckprofilen im Schutze eines neu anzulegenden Hochwasserdeiches, zum Klärwerk Emschermündung geführt.
Weiterhin erfolgt die Anbindung des neuen Abwasserkanals an das Klärwerk gegenüber der bisherigen Emschereinleitung weiter südlich. Die geänderte hydraulische Zulaufsituation sowie der vorhandene Erneuerungsbedarf der bestehenden Anlage machen zum einen den Neubau der kompletten mechanischen Reinigungsstufe sowie der Pumpwerke (Zulauf- und Hochwasserpumpwerk) erforderlich. Zum anderen ist eine Anpassung der Biologie (Belebung und Nachklärung) an die geänderte Zulaufsituation nötig.
Die mechanische Vorreinigung wird neu hergestellt, während die Biologie (Belebung und Nachklärung) im laufenden Betrieb ertüchtigt wird.
Emschergenossenschaft
2014 - 2018
LP 1 - 9
Technische Ausrüstung
Neubau mechanische Vorreinigung:
Das Zulaufhebewerk sowie die Rechenanlage erhalten eine Abluftbehandlung.
Umbau Biologie (Belebung und Nachklärung) im laufenden Betrieb:
Zulaufkanal Belebungsbecken
18-straßige Belebung
6-straßige Nachklärung
3-straßige Rücklaufschlammpumpwerke
Sanierung Fällmittelstation
Neubau Hochwasserpumpwerk (6 Pumpen)
Aus elektrotechnischer Sicht kann die Maßnahme als höchst anspruchsvoll bezeichnet werden. Während der gesamten Baumaßnehme wird die 18-straßige Belebung gemeinsam mit den Nachklärbecken nacheinander umgebaut, wobei jederzeit die Reinigungsleistung des Klärwerkes sichergestellt sein muss.
Parallel dazu wird der Neubau fertiggestellt, der zunächst provisorisch in Betrieb genommen werden muss. Eine weitere besondere Planungsaufgabe war der hohe Anspruch an die Redundanz. Hier mussten die aus der Genehmigung geforderten Anforderungen an die Energieversorgung umgesetzt werden. Im Zusammenspiel mit den PW Oberhausen wurde ein hochverfügbares Versorgungsnetz geplant, dessen Umsetzung auch aufgrund der bevorstehenden Umstellung von 6 kV auf 10 kV äußerst komplex ist.